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Sanierungsgebiet Schlachte
(Samstag, d. 22. November 2014)

SWG
Pressemitteilung

Stand: 21.11.2014

Neubaumaßnahme im Sanierungsbereich der Schlachte

Mit sehr viel Aufwand und unter Einsatz beträchtlicher finanzieller Mittel wurde
vor ca. 25 - 30 Jahren im damaligen Sanierungsgebiet II u.a. der Platz an der
Schlachte neu gestaltet. Der in historischer Zeit hier gelegene Binnenhafen
Jevers wurde zur Freude der jeverschen Bürgerinnen und Bürger und der Gäste in unserer
Stadt andeutungsweise wieder hergerichtet. Auch die angrenzenden
Häuser als seitliche Begleitbebauung wurden seinerzeit von den Eigentümern in
Abstimmung mit den Denkmalspflegern im historischen Stil liebevoll restauriert.


 

Die Denkmalspflege hat sich damals verpflichtend für den besonderen Schutz des
städtebaulichen Gesamt-ensembles in diesem Gebiet ausgesprochen und gefordert,
die charakteristische Gesamtgestaltung "Schlachte" mit dem Bestand
der historischen Häuserreihen und der dazugehörigen typischen Pflasterung um
das Hafenbecken für die Zukunft zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Eine
weitere Forderung bestand darin, die Sichtachse innerhalb der bestehenden seitlichen
Bebauung aus Richtung Schlachtstraße in Richtung Schlachtmühle beizubehalten
und nicht einzuschränken.

All diese Forderungen und Maßnahmen sind unter Berücksichtigung des Ensembleschutzes
zur Aufwertung des regionalen
historischen Charakters im Sanierungsgebiet beachtet und erfüllt worden. Außerdem
wurde auch ein im Hooksweg der Bau eines geplantes Oldtimermuseum wegen der
Fassade und der angeblich dazu nicht passenden Baumateralien von einer
Ratsmehrheit abgelehnt.

Im Sommer 2014 hat der Rat der Stadt Jever für das Gebiet
„Lohne/Schlachte/Hooksweg" eine städtebauliche Erneuerungsmaßnahme geplant, um
eine Aufnahme in das Förderungsprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz"
beantragen zu können. Der Antrag ist gestellt, das Ergebnis des Antrages bzw.
der Zusage über die Fördermittel des Landes Niedersachsen stehen noch aus.

Mit Unverständnis haben Mitglieder der SWG Jever-Friesland und andere Bürger nun
leider feststellen müssen, dass das Gebäudeensemble an der nördlichen Seite der
Schlachte in Höhe der ehemaligen Baustoffhandlung Bargen durch einen z.Z. überdimensionierten
Rohbau nicht mehr mit dem bisher an der Schlachte
gepflegten historischen städtebaulichen Charakter und dem zitierten denkmalpflegerischen Ensembleschutz
übereinstimmt. Nach Auffassung der SWG steht dieses im Bau befindliche Gebäude
im Widerspruch zu den geplanten Maßnahmen im dem noch nicht genehmigten
zukünftigen Sanierungsgebiet IV.

Dieser Sachverhalt bedarf noch der dringenden Klärung durch die Verwaltung, insbesondere

1. ob der Bebauungsplan mit dem Bauprojekt im Einklang steht,

2. ob und gegebenenfalls mit welcher Begründung die zuständige Denkmalpflege und
das Bauordnungsamt des Landkreises dieses Bauvorhaben beanstandungslos
hingenommen und genehmigt haben.

Es ist nicht bekannt, dass die Stadt Jever den zuständigen Gremien die Pläne für
ein derartiges großes Bauvorhaben zur Kenntnisnahme oder zur Beratung vorgelegt
haben.

Gez.:

(Heiko
Schönbohm) (S.Harms)


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